Ich möchte mich erstmal als Mate-Tee-Konsument outen, nicht weil ich Diät halte oder entschlacken möchte sondern des Genusses wegen(vielleicht auch wegen des Koffeins l ). Die Meisten von uns kennen den Tee nur als diätisches Lebensmittel um Hunger zu stillen oder als Zusatz in irgendwelchen Entschlackungstees oder Pillen. Aber eigentlich ist es gar kein Tee sondern ein Stechpalmengewächs aber dazu vielleicht später mehr!
Wie bin ich eigentlich zu dem doch so erfrischenden Getränk gekommen: Die ersten Berührungen hatte ich mit dem Kraut während des Abiturs, da mein Sport- und Spanischlehrer ein Argentinier ist. Bei einem Kurstreffen bei ihm nuckelte er die ganze Zeit an einem metallenen Strohhalm der in einem Kürbis steckte (wir dachten es wäre eine kleine Kokosnuss) und wir wurden neugierig. Wir erhofften uns einen Cocktail oder irgendetwas Alkoholisches aber er sagte auf unser nachfragen hin das wir einfach probieren sollten. Er ging mit seinem Trinkgefäß in die Küche und kam mit einem zweiten größeren zurück. Er drückte es in meine Hand und sagte mit dem typischen rollenden "R": "Nicht umrühren, nur trinken! An der Bombilla saugen wie an einem Strohhalm". Wir schauten uns skeptisch an, da der Lehrer hämisch grinste. Dann der erste Blick ins Gefäß. Ein Haufen grünes Zeugs, teils im Wasser schwimmend und ein anderer Teil trocken obenauf. Todesmutig wie ich war musste ich erstmal einen kräftigen Schluck nehmen und dabei verbrannte ich mir erstmal den Mund und dieser bittere Geschmack zog alles in mir zusammen! Die Mitschüler wurden natürlich etwas vorsichtiger aber verzogen auch nur das Gesicht und einer rannte zum Waschbecken um sich des Inhaltes seines Mundraumes zu entledigen. Wie ich jetzt mittlerweile weiß ist der erste Aufguss der bitterste!
Jahre vergingen bis ich wieder dazu kam das traditionelle südamerikanische Getränk zu probieren. Der Vater meiner Lebensgefährtin hat in den 70er und 80er-Jahren als Entwicklungshelfer in Südamerika gearbeitet und dort eben meine Schwiegermutter in spè (ist in Argentinien und Brasilien aufgewachsen) kennen und lieben gelernt. Aus Argentinien und Brasilien brachten sie diese Tradition mit und weihten mich natürlich nach der Aufnahme in die Familie ein. Es ist wie mit dem 1.Kaffee den man trinkt, der schmeckt auch nicht! Man gewöhnt sich mit der Zeit dran und kann irgendwann nicht mehr ohne!
Kurze Erläuterung zur (traditionellen) Zubereitung: Der Aufguss wird in einem ausgehöhlt und getrocknetem Flaschenkürbis (Kalebasse) zubereitet. Man füllt diesen mit den Mate-Blättern bis zur hälfte oder mehr. Nun sorgt man durch Kippen des Kürbisses, dass der Tee an einer Wandung höher steht und der Boden an der gegenüberliegenden Seite fast freiliegt. Stellt den metallenen Strohhalm, an dem sich am unteren Ende ein Sieb befindet, schräg in die Kalebasse auf die freigelegte Stelle. (Ich hoffe ihr könnt folgen Wink ) Nun wird das 80-90 Grad heiße Wasser an der Bombilla (Strohalm mit Sieb) entlang in den Kürbis gegossen. Ein Teil der Blätter wird durch den Wasserspiegel angehoben und bleiben trocken. Jetzt kann getrunken werden! Wenn keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist wieder heißes Wasser über die Bombilla nachgießen und nach und nach werden alle Blätter nass und setzen ihren herben Geschmack frei. Dieses kann man 4-6 mal wiederholen. Mann kann zur Zubereitung auch eine große Tasse nehmen und muss sich nicht direkt eine Kalebasse zulegen. Es gibt auch Holzvarianten aus Palo Santo die ich persönlich besser finde da sie länger halten und nicht so schimmelanfällig sind wie die Kürbisvariante.
Mate-Tee (in Brasilien Erva genannt und in Argentinien Yerba) gibt es in verschiedenen Varianten. Die klassische Variante ist Stängel und Blätter zerkleinert. Dann gibt es ihn auch ohne Stängel und ist dann auch etwas stärker im Geschmack. Von der brasilianischen Variante ist für den Anfänger abstand zu nehmen da der Tee fast zu staub zermahlen ist und dadurch sehr stark ist. Diese Variante wird auf für Teréré verwendet, ein kalter Aufguss des Krauts mit einem Schuss Zitrone. Sehr erfrischend im Sommer! Ansonsten gibt es den Mate auch mit verschiedenen Kräutern oder mit getrockneten Früchten die ihm einen feineren Geschmack geben. Gesüßt ist natürlich auch noch eine erwähnenswerte Variante.
Das Tolle am Mate-Tee ist, das er megagesund ist durch die vielen Spurenelemente und Vitamine die er in sich hat. Außerdem ist sehr viel Magnesium enthalten sowie Koffein der einen über lange Zeit wach hält. Der Tee steigert auch die Leistungsfähigkeit um ca. 20% unterdrückt den Hunger und die Transpiration. Im Gegensatz zu Kaffee oder schwarzem Tee kann man sehr gut einschlafen und braucht auch weniger schlaf.
Meine Tee-Empfehlungen sind: Rosamonte ( starker Geschmack) Rosamonte Especial (der koffeinhaltigste Tee auf dem Markt) Pajarito (medium Geschmack/Koffein) Taragui BCP(leicht bis medium im Geschmack/Koffein)
aber es gibt so viele Sorten, auch mit zusätzlichen Aromen….einfach testen!
Mate con Leché Einen ½ Liter Milch zum kochen bringen. Topf von der Herdplatte nehmen und dann 1-2 Esslöffel Yerba(Mate-Tee) Hineingeben und Deckel auf den Topf setzen. Je nach Geschmack 2-5 Minuten ziehen lassen. Ich persönlich süße die Matemilch mit Honig oder braunem Zucker. Man kann den Tee auch nach belieben Würzen mit einer Zimtstange, Vanilleschote, Muskatnuss, Anis oder was einem sonst so geschmacklich gefällt.
Mate cocido
Einen ½ Liter Wasser mit 1-2 Esslöffeln Yerba 1-5 Minuten im Topf kochen(Das Wasser muss sprudeln). Mit Honig oder braunen Zucker süßen. Wahlweise kann auch ein Schuss Milch hinzugegeben werden gegen den bitteren Geschmack. Achtung sehr stark im Geschmack und je nach Teesorte auch das Koffein. Man kann auch anstatt Wasser Milch nehmen(dann heißt es wieder Mate con Leché) aber es schäumt gewaltig auf! Also schön am Herd bleiben!
Tereré
Eine Glaskaraffe zu ¼ (je nach belieben und Geschmack!) mit Yerba füllen und das ganze mit Eiswasser und Saft von 3-4 Zitronen/Limetten , 1-2 Orangen ,1-2 Grapefruits oder einer Kombination der Säfte auffüllen. Dann in ein Glas kippen und mit der Bombilla trinken! Ein super Durstlöscher im Sommer! Wenn wir mal einen hätten Ohne Zusatz von Säften funktioniert die Sache natürlich auch und man kann mit den verschiedenen Matesorten herum experimentieren! Es gibt von der Sorte „Campesino“ eine Minze/Zitronen-Variante der Yerba die ein sehr starkes Aroma hat und meine Standart Tereré Yerba ist. Erhältlich ist dieser zur zeit nur hier : http://www.mate-tee-versand.de . In Brasilien und Paraguay gibt´s auch die Variante das man zusätzlich/oder anstatt dem Zitronensaft Sprite hinzufügt (Spritemate) oder zu Orangensaft Fanta (Fantamate).
Natürlich kann man mit allem was einem schmeckt herumexperimentieren. Hier nur die mir bekannten Variationen. Alle Zutaten können je nach persönlichem Geschmack variiert werden.
danke! So gut hat mir das noch nie jemand erklärt / erklären können. Ich glaube ich krame meinen Kürbis (ist das normal dass der "drinnen" nicht geglättet ist?) mal wieder raus
danke! So gut hat mir das noch nie jemand erklärt / erklären können. Ich glaube ich krame meinen Kürbis (ist das normal dass der "drinnen" nicht geglättet ist?) mal wieder raus
Hallo Astrid!
Es ist normal das er innen nicht geglättet ist. Nur solltest du deinen Kürbis vorbereiten. Das heißt:
Kürbis zu 3/4 mit Yerba füllen und dann bis zum Rand mit "kochendem" Wasser füllen. Diesen dann 24h stehen lassen. Danach leer machen und Fleischreste des Kürbis mit einem Löffel auskratzen. Den eventuellen "Wurzelauswuchs" nicht rausbrechen, sonst wird's undicht. Der wird bei häufigem Gebrauch immer kleiner und ist irgendwann weg! Falls der Kürbis noch nach Kürbis schmeckt und nicht nach Mate die 24h-Prozedur nochmals wiederholen.
Aufgrund meiner Ausführungen habe ich beschlossen das nun Sommer ist und habe meine Cuja(Kalebasse) wieder hervorgeholt und mit der milden Sorte "Cruz de Malta" befüllt und schon 4 mal leergetrunken.Übrigens ist die Sorte sehr Anfängern zu empfehlen, da sie sehr mild im Geschmack ist aber trotzdem lecker! Genauso wie der Union Suave mit Pfirsisch oder Apfelgeschmack. Leider habe ich keine anderen Sorten mehr im Haus und da musste ich ja doch gleich mal nachbestellen:
1 x Rosamonte - 1,5Kg 1 x Union Suave - Pfirsich - 1Kg 1 x Pajarito Menta Limon 500g zum testen 1 x Pajarito Instant Mate 75g zum testen 1 x Mate Set Pajarito Keramik inkl. 500g Pajarito die Keramik-Kalebasse ist ganz praktisch, besonders für die aromatisierten Mate-Tees und man kann diese in die Spülmaschine stecken. Leider hat mein Sohn meine letzte Keramik-Cuja zerstört
Kannst du gerne machen! Mal schauen wie lange du still sitzen kannst nach deiner ersten Mate Zum Glück haben wir ja 2 Parks vor der Haustüre damit du deinen eventuellen Bewegungsdrang verarbeiten kannst!
Nicht das ihr denkt das ich Größenwahnsinnig geworden bin weil ich mir 3,5kg Mate bestellt habe. Mit 500g bekommt man 8-10 klassische Kalebassenfüllungen hin ( 1/2 - 3/4 voll Yerba) Deswegen auch die 3,5,10 und 20kg Angebote in den Shops
kaum geh ich mal nicht zum Teehändler meines Vertrauens gibts da auch Kalebassen und Bombillas. Nur: der Tee schmeckt ja scheusslich. Der dritte Aufguss ist immer noch sehr bitter und auch sonst.... viel zu stark.
Giess ich ihn falsch auf? Ich habs versucht, wie hier und auf ein paar anderen Webseiten erklärt aufzugiessen. Also halb voll mit Tee, den Tee soweit wie möglich auf eine Seite zu schichten, Bombilla auf die andere und Wasser möglichst nur dorthin, wo nicht soviel Tee ist.
Aber das krieg ich nicht hin. Will ich ich an der Bombilla entlang giessen, läuft mir immer heisses Wasser außen am Kürbis vorbei und verbrennt mir die Finger. Oder ich giesse etwas weiter in der Mitte, aber dann fliesst das Wasser quasi senkrecht rein. Was mach ich falsch?
Bisher kannte ich Matetee halt so, dass ich ihn aufgiesse wie jeden anderen Tee auch, so finde ich ihn auch sehr mild und lecker. Meine Mitbewohnerin hab ich natürlich nicht mehr, die das immer gemacht hat